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Eröffnet – Kirche: NEU gedacht

Kirche: NEU gedacht, Teil2

Blick in die neugestaltete Kirche. Es sind Stuhlreihen zu sehen.

Eröffnung

Am 19. Januar war es soweit: Mit einem festlichen Gottesdienst hat der Pfarrer der Gemeinde, Ludwig Nelles, die NEUE Kirche der evangelischen Gemeinde in Niederwenigern eröffnet. Im anschließendem Neujahrsempfang mit gemeinsamen Essen konnte dann direkt die Kirche Ihre neue Flexibilität beweisen. Buffet und Getränke wurden unter der Empore gereicht, die Gemeinde sass auf den Bänken im Kirchraum verteilt und bevölkerte die Stehtische, Kinder rannten herum und ein fröhliches Stimmengewirr erfüllte die Kirche. Interessierte wandelten durch den Raum und ich hatte die Gelegenheit, viele Fragen zu beantworten. Der größte Teil der Gespräche war von Begeisterung und Neugier geprägt. Eine Aufbruchstimmung und die Freude war zu spüren, jetzt mit den vielen Ideen und dem Engagement die NEUE Kirche mit Leben zu füllen.

Einladung zum Neujahrsempfang der Gemeinde

Die Superintendentin Julia Holtz der evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten hat in Ihrer Ansprache an die 3 Säulen im Leben Jesu erinnert. Lehren, feiern und heilen. Sie sieht diese Kirche mit ihren Nutzungsmöglichkeiten als idealen Ort, das zu tun und das Evangelium zu kommunizieren. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Zusammenhänge sich ergeben und wie Gestaltung, Philosophie und das Leben wie selbstverständlich ineinandergreifen und sich Raum geben.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Start der Arbeiten am 23.9.24
  • Geplante Umbaudauer: 9 Wochen
  • Erste Nutzung der Kirche am 24.11.24 mit dem Gottesdienst zum Totensonntag
  • Ende der Arbeiten 19.1.25
  • 24,5m beträgt die Länge des Gebäudes im Innern
  • 10,33m ist das Kirchenschiff breit
  • 12m Höhe ist die Kirche an der höchsten Stelle
  • 200 qm Nutzfläche im EG
  • 183 Sitzplätze im Kirchenschiff: Davon134 Stühle, 4 Plätze auf den Sofas und 42 Plätze auf den umlaufenden Bänken
  • 20 Stehplätze an den Stehtischen
  • 18 Gewerke und Fachfirmen waren beteiligt: Trockenbau, Maler, Tischler, Elektriker, Eventtechniker, Audiotechniker, Raumausstatterin, Reinigungsunternehmen, Sanitärunternehmen, Stadtwerke, Tiefbauunternehmen, Garten -und Landschaftsbauer, Bodenleger, Metallbauer, Möbellieferanten, Fliesenleger, Lichtplaner und Steinbildhauer
  • 7 PresbyterInnen, die das Projekt verantwortet haben.
  • 1 INNENarchitektin

Raum geben

Die Grundlage für die Gestaltungsaufgaben haben sich aus der Aufgabe ergeben, sowohl das Gotteshaus umzubauen als auch in der neuen Gemeindestruktur für das Gemeindeleben Raum zu schaffen.

Raum bilden – also das Gebäude baulich vorbereiten. Eine Umgebung schaffen, die den Bedürfnissen und der Vorstellung der Nutzer entspricht und die Möglichkeiten einer flexiblen Raumnutzung erlaubt und fördert. Das habe ich ausführlich in dem ersten Blogartikel zu diesem Projekt beschrieben. Raum geben – einen Ort zu schaffen, der Gemeinschaft ermöglicht und Begegnung fördert. Von kleinen Zusammenkünften bis zu großen Veranstaltungen, vom Gottesdienst über Gruppentreffen bis zu Konzerten. Zum Feiern, zum Zuhören, still sein, um zu beten und zu wachsen.

Gestaltungsziel

Gestaltungsziel
Wir schaffen einen einladenden Raum, der in der Nutzung einen große Bandbreite von Möglichkeiten zulässt, ohne den sakralen Charakter des Gotteshauses zu verlieren. Wir bringen die Technik auf den aktuellen Stand und setzen alle Maßnahmen möglichst ohne bauliche Eingriffe um.

Zielformulierung für unsere Gestaltungsarbeit

Leitlinien

  • Die Kirche ist weiterhin klar als Gotteshaus wahrnehmbar und behält diese Funktionen.
  • Die historischen Elemente der Kanzel und die Orgel bleiben erhalten.
  • Die Farbgestaltung der Wände, Decken und der Holzeinbauten werden im Grundsatz beibehalten.
  • Alle neue eingebauten Elemente haben eine gemeinsame Material- und Formensprache. Die Aussage ist schlicht, zeitgemäß, funktional.
  • Alle neuen Elemente setzten sich deutlich von der vorhandenen Architektur mit den historischen Gestaltungselementen ab, sind als eigenständige Einbauten abzulesen.
  • Jedes Element hat einen schlichten, skulpturalen Charakter.
  • Das gesamte Erscheinungsbild ist hell, freundlich und hat eine einladende Atmosphäre.
  • Die neuen technischen Einbauten sind sichtbar und als zeitgemäße Technik klar ablesbar. Sie setzen sich als modernes Element von der vorhandenen Architektur ab.
  • Die neue Gestaltung der Kirche inspiriert zu neuen Nutzungen, Aktivitäten und fördert die Gemeinschaft.

Zusammenarbeit

Warum es so geworden ist, wie es jetzt aussieht, ist einer ganz tollen Zusammenarbeit mit dem Presbyterium zu verdanken, die von Entschlossenheit, Entschlussfreudigkeit und Vertrauen geprägt war und wir gemeinsam und stringent unser Ziel verfolgen konnten. Ein paar Gedanken dazu:

  • Es fängt bei der Projektentwicklung durch den Auftraggeber an. Wie klar sind die Vorstellungen diskutiert und wie gut sind die Ziele formuliert.
  • Die gemeinsame Arbeit mit mir, um den Bedarf und die Bedürfnissen aus der Sicht der Raumgestaltung zu klären und zu formulieren.
  • Kompromisse sind zu finden und Prioritäten zu setzen und man muss sich auch von ein paar Vorstellung verabschieden können.
  • Es müssen möglichst viele Menschen mit Ihren Vorstellungen und Wünschen mitgenommen werden.
  • Die Festlegung von Leitlinien für den Entwurfsprozeß, der uns allen immer wieder hilft, sich auf die Grundsätze zu besinnen und auch Entscheidungen an Hand der Kriterien einfach und sicher zu treffen.
  • Das Vertrauen in meine Entwurfsarbeit und die Freiheit, die mir gegeben wurde.
  • Die Detailentwicklung mit den Fachfirmen und ausführenden Gewerken, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Der fachliche Teamgedanke.
  • Die Kommunikation im Umsetzungsprozeß, die Abstimmung der Gewerke und auch die Flexibilität auf unvorhergesehenes zu reagieren, ist entscheidend. Teamwork.
  • Termin einzuhalten um den gesamten Prozeß am Laufen zu halten.
  • Sich auch mal über ein paar Dinge hinwegzusetzen und sich nicht irritieren lassen.
  • Das Ziel fest im Blick halten.
  • Die Rückendeckung vom Auftraggeber, auch wenn es mal schwierig wird.
  • Sich gegenseitig motivieren und die Freude an der Aufgabe ausdrücken.
  • Wertschätzung jeder Leistung im Ablauf des Projektes.

Die NEUE Kirche in Bildern

Bilder sagen mehr als tausend Wort und Details habe ich ausführlich in meinem Blogartikel Kirche NEU gedacht beschrieben. Der Link dazu.

Das Kirchenschiff

Der Raum unter der Empore

Der Altar

Die Details

Der Lichtzauber

Danke

Der Zuspruch und die Begeisterung so vieler Menschen bedeuten mir sehr viel. Ich bin dankbar für die Aufgabe und die Begegnung mit engagierten Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Kirche NEU zu denken und in die Tat umzusetzen. Danke, dass ich ein Teil dieses Prozesses sein durfte.

Im Eröffnungsgottesdienst hat der Pfarrer Ludwig Nelles in seiner Predigt darauf hingewiesen, dass Schönheit ein Teil des Lebens ist und auch von Jesus gesehen wurde und gewollt ist. Vielen Dank für diesen Aspekt. Danke auch Julia Holtz, Superintendentin des evangelischen Krichenkreises Hattingen-Witten, für die wunderbare Ansprache und die Wertschätzung der gemeinsamen Leistung. Hans-Martin Julius, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, hat noch einen wunderbaren Artikel auf der Seite des Kirchenkreises geschrieben. Auch noch mal eine andere Perspektive!

Ich freue mich sehr, mit Michael Schlothane diese Fotosession gemacht zu haben. Es ist noch einmal ein ganz besonderes Erlebnis, das, was ich über Monate, erst auf dem Papier, dann im Detail, während der Montage und in der gesamten Entwicklung begleitet zu haben, als Ergebnis auf einem Bild zu sehen. Eine ganz andere Wahrnehmung. Danke, Michael, für Deine Sicht der Dinge!

Wie man mit mir zusammenarbeiten kann – ich hätte Lust auf mehr!

Kontaktaufnahme

Das Thema Kirchengestaltung hat mich noch einmal einen ganz anderen und sehr spannenden Themenbereich bearbeiten lassen. Eine tolle Aufgabe. Ich möchte sehr gerne weitere Projekte zum Thema Kirchengestaltungen mit meiner Expertise und Erfahrungen unterstützen und damit zum gemeinsamen Erfolg beitragen.

Gudula Be-Pechhold die Innenarchitektin lächelnd in der Kirche. Im Hintergrund ein farbiges Kirchenfenster

Kontakt, unverbindlich und um ins Gespräch zu kommen – einfach eine kurze Mail schreiben oder direkt anrufen. Alle Kontaktdaten unter: Gudula Be-Pechhold INNENarchitektin

Ich freue mich auf unser Kennenlernen.

Weitere Informationen zum Projekt

Eine detaillierte Projektbeschreibung und Darstellung der Vorgehensweise für dieses Projekt habe ich in meinem Blogartikel Kirche: NEU gedacht vorgestellt. Da bekommt man eine Idee, wie es gehen kann, worauf es ankommt und was alles zu berücksichtigen ist.

Was ich sonst noch so tue, welche anderen Bereiche ich gestalte und was SoulArt ist, ist auf meiner Homepage zu finden.

Ausblick: Es wird noch einen Artikel speziell zum Thema Altarentwurf geben. Der ist schon in Arbeit, aber nicht ganz fertig.

1 Kommentar

  1. Sabine Schmidt- Rosner

    Liebe Gudula Be- Pechold,

    ich habe heute die Fotos und den Link an die Gemeinde- Referentin Stefanie Alders – Ich arbeite seit vielen Jahren mit ihr in meiner Schule in Oberhausen- Sterkrade zusammen- weitergeleitet. Sie war begeistert von deiner Arbeit.
    Liebe Grüße
    Sabine Schmidt – Rosner

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