In diesem Artikel erkläre ich, was hinter dem Begriff Healing Design steckt, was die Forschung dazu sagt und was Sie als Therapeut berücksichtigen sollten, damit Ihre Praxisräume eine Wirksamkeit entfalten können. Außerdem: Warum ist der 1. Eindruck so entscheidend?
Healing Design für Praxisräume und Therapieräume

Was ist Healing Design? Dieser Artikel geht noch viel tiefer ins Detail. Einfach anklicken und mehr erfahren.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Healing Design
Bereits 1984 hat eine wegweisende Studie des Architekturprofessor Roger Ulrich nachgewiesen, dass ein Patient mit Blick in eine grüne, natürliche Umgebung schneller gesund wird, als ein Patient mit einer Aussicht auf Häuserzeilen. Der Heilungsprozess war komplikationsfreier, es wurden weniger Schmerzmittel benötigt und die Atmosphäre zwischen Patienten, Personal, Ärzten und Angehörigen war deutlich entspannter und wirkte sich sehr positiv auf die Gesamtatmosphäre aus.
Aktuelle Untersuchungen und Studien, die Patienten im Genesungsprozess begleiten und Ihre Wahrnehmung der Umgebung untersuchen, kommen eindeutig zu der Erkenntnis, dass Menschen, die krank sind oder unter Belastungen leiden, ein anderes Stressempfinden und eine sensiblere Wahrnehmung der Räume haben als Gesunde. Deshalb ist es so wichtig, hier ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung und die Atmosphäre von Räumen zu legen, in denen sich Menschen aufhalten, um gesund zu werden und Kraft zu schöpfen.
5 Aspekte für die Gestaltung von heilsamen Räumen
Diese 5 wesentlichen Aspekte, die erarbeitet werden sollten, um heilsame Räume gestalten zu können, sind diese W-Fragen – eine Analyse.
Wer ist/sind der/die Nutzer des Raumes?
Alter, Geschlecht, soziales Gefüge
Was sind die Bedürfnisse?
- Räumliche: Wird Platz/Raum benötigt für Bewegung, Privatsphäre, Neutralität?
- Funktionale: Sitzplatz, Spielteppich, Tisch mit Stühlen, Liegefläche
- Emotional: Abstand oder Nähe, Reizarmut, Sicherheit, Offenheit, Geborgenheit
- Inhaltlich: Ordnung, Sauberkeit
Welches Therapieziel verfolge ich?
Wie kann der Raum mit seiner Ausstattung und Raumwirkung das unterstützen? Ist es ein ruhiger Raum, der Konzentration fördert, ist Bewegung und Freiraum hilfreich. Steht das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit im Vordergrund?
Wie wirkt der Raum?
Was gibt die Architektur vor? Proportionen: Fühlt er sich eher weit an oder eng und schmal, gibt es Tageslicht und einen Ausblick nach draußen, ist er abgetrennt, optisch und akustisch, vom Rest der Praxis, wie ist die Schallqualität, Oberflächenqualität?
Welche Atmosphäre soll entstehen?
Was könnte das Therapieziel unterstützen? Was könnte dem Patienten helfen? Vertraute Gegenstände, die Möglichkeit, eine Sitzgelegenheit je nach Stimmungslage auszuwählen, Ablenkung oder Konzentration, ein Kissen in seiner Lieblingsfarbe, Blick in die Natur, ein besonders Bild, das entspannt und beruhigt. Gedämpftes Licht, oder Helligkeit.
Das Ergebnis ist die Grundlage für die Raumgestaltung
Die Erkenntnisse und Faktoren aus dieser Analyse sind die Grundlage für die Gestaltung von wirksamen Räumen. Die Bedürfnisse der Nutzer werden berücksichtigt und eine positive, Sicherheit schaffende, vertrauensbildende Atmosphäre kann entwickelt werden. Die Herausforderung ist allerdings auch, dass es Lösungen für viele unterschiedliche Patienten geben muss und das in ein und derselben Räumlichkeit. Da sind kreative Ideen gefragt und sicher auch nicht nur die Betrachtung des einzelnen Raumes, sondern der Räume der gesamten Praxis.
Und es gibt noch mehr Bedürfnisse
Nicht nur die Bedürfnisse der Patienten sollten Berücksichtigung finden, sondern auch die der Therapeuten! Auch sie benötigt eine Umgebung, die sie persönlich in ihrer Arbeit unterstützt, Momente der Pause ermöglicht und eine Umgebung, die eine positive und motivierende Gesamtatmosphäre für ihn bereithält.
Ein Raum kann uns mit seiner Gesamtatmosphäre umarmen! Nutzen Sie die Chance.
Es gibt keine 2. Chance für den ersten Eindruck.
Und das ist der Grund, warum wir die Raumgestaltung als wichtigen Faktor des Heilungsprozesses sehen sollten. Denn wir entscheiden absolut unbewusst und in Millisekunden, ob wir uns in einem Raum wohlfühlen oder nicht. Unsere Wahrnehmung nimmt mit allen Sinnen, die Gesamtwirkung eines Raumes auf und unsere Grundhaltung zum Raum ist festgelegt und kann nur sehr schwer revidiert werden.
Diese und noch viele weitere Punkte nehme wir, zum größten Teil unbewusst wahr:
- Macht der Raum einen freundlichen Eindruck?
- Hat er eine angenehme Größe, wie ist die Proportion?
- Ist er weit oder engt er ein?
- Ist im Raum Tageslicht? Gibt es Blickkontakt nach außen.
- Wie fühlt sich die Temperatur an?
- Wie riecht es hier? Frisch oder ist die Luft abgestanden.
- Nehme ich Geräusche wahr? Sind sie angenehm und störend?
- Erkenne ich die Funktion des Raume?
- Wo muss ich hin?
Fazit
Menschen reagieren sehr empfindsam auf ihre Umgebung und haben die Qualität von Räumen blitzschnell erfasst und für sich bewertet. Nutzen Sie doch die Erkenntnis des Healing Designs um eine positive Gesamtatmosphäre zu schaffen – vom ersten Augenblick an.
Nutze die Chance und die Wirksamkeit der Räume für mehr Wohlbefinden, Zufriedenheit und Erfolg.

Rufen Sie mich gerne an und wir finden heraus, was wir für Ihre Räume erreichen können.
Ihre Innenarchitektin für die Wirksamkeit der Raumgestaltung.